Sich im Taumel der Sinnlichkeit verlieren!
So., 17. Dez.
|brick-15
Gesang / Klavier
Zeit & Ort
17. Dez. 2023, 16:00
brick-15, Herklotzgasse 21, 1150 Wien, Österreich
Informationen:
Sich im Taumel der Sinnlichkeit verlieren!
Die Geschichte einer Kurtisane in der Musik von G. Verdi und F. Liszt
„Traviata“ bedeutet auf italienisch „die vom Weg Abgekommene“. Welche Umstände  konnten eine junge Frau im 19. Jahrhundert dazu bringen, die Laufbahn einer Kurtisane  zu wählen? Was haben diese Frauen erlebt, wie sich gefühlt? Bedeutete das nur einen  eindeutigen Absturz in der Gesellschaft, oder war das Opfern der gesellschaftlichen  Anerkennung die dadurch erreichten Freiheiten und Vorteile wert?
Für Marie Duplessis, die aus ärmlichen Verhältnissen stammte und der von früher  Kindheit an Missbrauch widerfuhr, war der „Beruf“ der Kurtisane (professionelle  Begleiterin und Liebhaberin reicher Männer) der einzige Weg, ihr angestrebtes Ziel, ein Leben in Wohlstand und finanzieller Unabhängigkeit, zu erreichen.
Trotz der Ächtung ihres Berufsstandes konnte Marie diesen als Resource erfolgreich  nützen, und eine intensive Auseinandersetzung mit Literatur, Kunst, Theater und Musik  war ihr jetzt möglich. Marie spielte Klavier und las gerne. Umgeben von angesehenen und  gebildeten Persönlichkeiten, empfing Marie Duplessis in ihrem Salon auch die  berühmtesten Musiker und Schriftsteller der Pariser Szene. Die Anziehung war  gegenseitig und so wurde die berühmteste Kurtisane des 19. Jahrhunderts in mehreren  Werken verewigt. Alexandre Dumas Sohn schrieb den legendären Roman "Die  Kameliendame", der später von G. Verdi zur Oper "La Traviata" adaptiert wurde, und der  Romantiker Franz Liszt hat eine Menge von Liebesliedern hinterlassen, die mit großer  Wahrscheinlichkeit von den Begegnungen mit Marie inspiriert waren.
Unser Programm „Sich im Taumel der Sinnlichkeit verlieren!" spiegelt das Leben und die  Liebesleidenschaften einer Kurtisane und Muse großer Künstler mit Arien aus Verdis  "Traviata" und ausgewählten Liedern von Liszt wider.
Marie Duplessis verstarb mit bloß 23 Jahren an Tuberkulose, aber sie lebt bis heute weiter  in Literatur und Musik. So wandelte sich ein gesellschaftlicher Absturz schlussendlich zu einem unsterblichen Topos in der Kunst.
Einlass 16.00 Uhr, Eintritt freie Spende
ELENA SVERDIOLAITÄ–
Die junge Sopranistin Elena Sverdiolaitė stammt aus Vilnius, Litauen. Ihre Stimme zeichnet sich durch ihren großen Stimmumfang, vor allem aber auch durch ihre helle metallische Farbe und gleichmässige Intensität über alle Register aus. Elena wagt sich an die kompliziertesten Koloratursopran-Rollen, unter anderem Violetta (La Traviata) und Konstanze (Die Entführung aus dem Serail). Am Liebsten singt die Sopranistin Mozarts Opernrepertoire, ist aber auch eine leidenschaftliche Schöpferin origineller Liederabende.
JONAS SÌŒOPA
Der litauische Pianist Jonas Šopa verbindet tiefe Emotionalität mit rationaler und psychologischer Beherrschung des Klaviers und begeistert das europäische Publikum mit seelenbewegenden Auftritten. Er erhielt seinen Bachelor- Abschluss an der Litauischen Akademie für Musik und Theater in der Klasse von Prof. Jurgis Karnavičius, mit einem einjährigen Erasmus-Studium an der HMTM Hannover in der Klasse der weltberühmten Professorin Ewa Kupiec, absolviert Jonas derzeit sein Masterstudium an der HfM Trossingen in der Klasse von Prof. Ingo Dannhorn.